Samstag, 27. April 2013

Tutu Forum ohne Tutu, ueberlegene Deutsche Igenieurskunst ohne Designpreis und eine Rucksackluege

Hallo Freunde,

jetzt habe ich mich eine ganze Weile nicht mehr gemeldet, dass lag wohl daran das hier echt eine Menge los war. Sorry an alle denen ich nicht zurueck geschrieben habe, das wird alles nachgehohlt wenn ich aus den Ferien wieder da bin.
Es geht ziemlich auf Term Ende zu, dementsprechend viel war hier los.
Wo soll ich anfangen?
Wir waren auf einem Klettertrip in South Africa und es war einfach unglaublich genial. Das Tal ist U-foermig und der Pfad zu den Kletterstellen ziemlich hoch. Wenn man dann doch mal eine Wand bezwungen hat darf man einen unglaublichen Blick geniessen.
Wir sind also 4h bei 30Grad geklettert, dann kam es wie es kommen musste und es fing an zu Hageln und zu Gewittern.
Der Pfad ist ziemlich schmal, auf der einen Seite geht es runter, auf der anderen Seite gerade hoch. Wir, dass sind Sisko aus Swasiland, Phillip mein Co-Year aus Bayern (exotisch was?) und ich waren ein bisschen zurueckgegangen und deswegen nicht bei den anderen. Der einzige Unterschlupf war ein kleine Einbuchtung in vielleicht 2m Hoehe. Als wir dann dort angekommen waren stellten wir fest das es nicht all zu viel hilft, Wind sei Dank. Gluecklicherweise sind wir bevor wir voellig durchnaesst waren auf die Idee gekommen Jacken und T-Shirts aus zuziehen damit wir dann danach trockene Klamotten haben. Es war einfach ein ziemlich witziger Augenblick, im Hagel oben ohne auf einem Felsen zu stehen, zu diskutieren ob das Wasser naeher kommt und wenn wir zuerst essen werden falls wir hier bleiben muessen und Chaising the Sun zu singen.
Ich weiss, ihr bebt gerade alle vor Spannung ob ich ueberlebt habe oder nicht. Ich ueberlege ob ich die aufloesung im naechsten Blog geben sollte.
Ziemlich witzig war auch der Papierflieger Wettbewerb. Es ist genau das wonach es klingt. Einige Leute haben das hier ueberraschend ernst genommen und wirklich lange darueber nachgedacht und gebastelt und probiert. Es gab schliesslich Kuchen zu gewinnen. Zuckermangel bringt die Leute dazu alles zu machen.
Machen wir es kurz, das deutsche IB1 Team (Stella und ich) haben gewonnen. Mit einem nassen Papierball. Glaubt es oder nicht, man kann die Dinger unglaublich weit schmeissen wenn man sie im Wasser liegen laesst. Deutsche Ingenieurs Kunst.  Den einzigen Preis den wir nicht gewinnen konnten war Design. Warum? Man weiss es nicht.
Ich muss gestehen, das war ein bisschen dreist.... aber witzig.
Debatting wird besser, wir haben letztes mal ziemlich deutlich gewonnen, was aber vor allem an einem ziemlichen Patzer des dritten Redners lag. Wir haben ihn so lange mit Fragen bombardiert bis er sagte das Nord Korea seine Massenvernichtungswaffen gar nicht abfeuern kann, wenn wir bei Nacht angreifen. Nicht gut. Und unser naechster Sprecher war Vize-Weltmeister und hat das so unglaublich ausgeweidet. Das war dann noch schlechter.
Heute war UWC-Day und es war einfach unglaublich. Wir sind frueh aufgestanden und haben Kaesespaetzle fuer unseren Stand gemacht, ich und Julian haben ausserdem noch Bierball mit Alkoholfreiem gespielt.
So unglaublich viele Nationen, manche in Trachten, die meisten hinter Staenden mit Essen aus aller Welt. Ich bin so voll wie selten zu vor. Selten. Nicht nie. (Gruesse an Oma :D)
Es gab ein paar richtig gute Tanz performances, in der letzten haben sich die Tanzgruppen (verschiedene traditionelle Taenze, von Schottisch ueber Indisch bis zu Swasis, Tango, Stomp, Ballet, Hip-Hop und Conemprary dance) immer wieder abgewechselt, weg, zur Musik der anderen  oder miteinander getanzt.
Die meisten werden es schon gehoert haben, Desmond Tutu ist im Krankenhaus und konnte deshalb nicht kommen. Das Forum zu dem auch ich eingeladen war (ich habe keinen Plan warum) war trotzdem ganz gut, seinen Platz hat ein Freiheitskaempfer, Minister, UNESCO Mitarbeiter, Revolutionaer und was weiss ich noch alles aus Moz eingenommen.

Ja, jetzt sind bald Ferien. Tickets sind gebucht, Wanderschuhe geputzt und Rucksack gepackt*, morgen geht es zusammen mit Diana aus den Vereinigten Staaten nach Cape Town. Ich weiss noch nicht genau wie lange ich dort bleibe, dass haengt vor allem auch damit zusammen wie viel ich zu tun habe.
Danach gehts nach New-Castle zu Siyabonga, einem guten Freund von mir. Er hat es nicht leicht seine Kultur zu vertreten. Er ist Zulu, ich weiss nicht wer die Jungs noch aus Ur-alten Britischen Filmen und Romanen kennt.
Dort kommen sie immer mal vor weil die Briten ziemlich geschockt waren das die Jungs mit Speeren gegen Gewehrschuetzen gewinnen. Das Problem ist, dass Siya relativ klein ist. Zulu sind schwarze Spartaner, ein kleines Kind wird getoeten. Ich glaube es ist ziemlich schwer unter diesen Umstaenden die Bewahrung der Kultur zu fordern.
Ich bin ein bisschen froh das jetzt Ferien sind, aber ich glaube ich werde einige Sachen echt vermissen.
Kaffee mit Torunn und Kaina, debattieren mit Tatenda, kochen mit einfach allen, rassistische Witze erzaehlen ohne das es einem uebel genommen wird kurz, das Leben auf dem Campus.
Ich wuensche euch eine wunderbare Zeit.
Ich stehe immer noch unter dem Einfluss eines 10 Stunden Herr der Ringe Marathons, darum:


Es ist eine gefaehrliche Sache aus der Tuer zu gehen. Wenn man nicht auf seine Fuesse achtet kann man nicht wissen wohin sie einen tragen.


*Der Rucksack ist noch nicht gepackt. Ist aber als Stilmittel (klimaxartige Struktur ) trotzdem ganz schoen


Sonntag, 7. April 2013

Hallo Freunde

Hallo Freunde,

es ist wieder ne Weile her, dass ich mich das letzte mal gemeldet habe.
Das tut mir aber gerade nur bedingt Leid, ich habe einfach viel zu viel zu tun und zu erleben.
Wo fange ich an?
Ostern war einfach unglaublich genial, Joy aus den Niederlanden, Sofie aus Norwegen und ich haben uns ein Zelt geliehen und waren 4 Tage lang im Nationalpark Malalotja wandern. Es war so unglaublich wunderbar.
Am ersten Tag hatten wir mit ein paar Problemen zu kaempfen, wir hatten ziemlich grosse Rucksaecke und einen weiten, steilen Weg.
Das war aber nicht das Hauptproblem. Wir hatten uns ja ein Zelt geborgt... ein vier Mann Zelt wie wir meinten.
Afrikaanische vier Mann Zelte sind anders. Es war groesser als mein Raum in der Schule, hoch genug um aufrecht zu stehen (boese Zungen werden sagen das heisst bei mir nicht all zu viel) und dem entsprechend schwer.
Letztendlich haben wir aber doch unser Camp erreicht, das aus einem Flachenplatz im Wald und einem Fluss bestand.
Am naechsten Tag haben wir eine Tour ueber die Gebirgskaemme zu zwei unglaublichen Wasserfaellen gemacht. Wir wollten den Rueckweg durchs Tal nehmen, weil wir meinten das das eine Abkuerzung ist.
Jeder weiss glaube ich das jede gute (oder schlechte, je nach dem) Wandergeschichte mit dem Wort "Abkuerzung" beginnt.
Es kam wie es kommen musste, der Pfad der auf der Karte eingezeichnet war existierte im dichten Urwald nicht.
Am Anfang war es einfach unglaublich schoen, jede Pflanze, jedes Insekt so unglaublich neu und fremdartig, ein schwerer Duft, der jeder Beschreibung spottet und das staendige Rauschen des Flusses und Gesang der Voegel.
Es war so unglaublich wie es klingt, auch wenn es mir schwer faellt das in Worte zu kleiden.... zumindest in der ersten halben Stunde.
Dann stellt man fest das 90% aller Baeume und Ranken Stachel haben. Wenn nicht dann wahrscheinlich irgendwas schlimmeres.
Ich bin froh das ich mich an all die Schlangen und Bergloewen Ratschlaege erst spaeter erinnert habe.
Wir haben uns also 2h durch das Gehoelz geschlagen, manchmal mit, manchmal ohne Pfad, mit staendigen Wechseln der Flussseite.
Dann haben wir uns entschieden im Fluss zu laufen, was sich als deutlich leichter herausstellte.
Alle sind irgendwann reingefallen, gluecklicherweise nie der oder diejenige mit dem Rucksack.
Irgendwann haben wir es dann geschafft, natuerlich nicht ohne vorher in eine giftige Raupe zu fassen.
Am Abend gab es dann gutes Essen, besser als in der Schulcafeteria und Lagerfeuer.
Am naechsten morgen sind wir zu den so genannten Pot wholes gelaufen, ein Wasserfall im Fluss nach dem es ein grosses, rundes Loch gibt.
Unglaubliche Badestellen kann ich euch sagen.
Joy ist gestrauchelt, in den Wasserfall gefallen und 5m weiter unten im whole gelandet.
Ein Glueck ist nichts passiert, aber ich glaube der Adrenalinstoss sollte fuer mehrere Wochen reichen.
Sonntag sind wir dann frueg aufgestanden, um auf dem Berg den Sonnenaufgang zu sehen... und haben die einzigen wolkigen Stunden des Wochenendes erwischt. Ein bisschen aergerlich....
Joy ist einen Tag frueher nach Hause gefahren, ich und Sofie haben noch eine wunderbare Kamm-Tour unternommen.
Und die Fastenzeit war vorbei :D
Das heisst ich habe, sobald wir unten waren, ersteinmal unglaubliche Mengen an Speck, Schokolade, Nutella, Marshmallows und allen anderen Dingen, die ich nicht essen konnte verdrueckt.
Der letzte Tag war weniger witzig, wir durften wieder das Zelt tragen, nur das wir diesmal zu zweit waren, es heiss war und berg auf ging.
Ich bin fast gestorben.
Wenn die Norwegerin nach der Haelfte des Weges auch nicht mehr kann, weiss man das es wirklich hart ist und man nicht einfach nur untrainiert ist.
Letztendlich sind wir aber ziemlich stolz oben angekommen, unsere Mathelehrerin hat uns abgehohlt und zurueck zur Schule gebracht.
Sonst war wohl noch ziemlich viel los, aber recht wenig ueber das es sich zu schreiben lohnt.
Gestern Vormittag war ich mit "30 seconds of change" in Mpaka, einem Fluechtlingslager 2 Stunden entfernt von hier.
Waehrend die meisten Leute mit Kindern spielten und die Grundschule malten durften ich und noch 2 andere Mitschueler zusammen mit Eric aus Ruanda, Ryan aus Amerika (nein, er ist kein Fluechtling) und Munda, der irgendwie ein bisschen ueberall her zu kommen scheint, Regenabfluesse schaufeln.
Es dauerte ein bisschen bis die Gespraeche anliefen, aber dann war es echt witzig.
Amerikanische Aussenpolitik, rassistische Witze, meistens gegen Deutsche oder Weisse im allgemeinen, die einfach niemand niemandem uebel nimmt und philosophieren ueber den Begriff Nigger.
Viele schwarze nennen sich gegenseitig Nigger.
Als Weisser darf man das aber nicht, es sei den man geheohrt wirklich zur Gruppe.
In dem Fall wird man dann selber Nigger genannte, was ich aeussert verwirrend finde.
Da bin ich aber nicht der einzige, einige Schwarze finden das auch recht seltsam.
So kommen Aussrufe wie "Don't call this Nigga, Nigga" zustande.
Wenigstens fuehlt man sich integriert.
Es ist schoen wenn einfach niemand mehr wirklich darueber nachdenkt welches Wort jetzt politisch korrekt fuer welche Gruppe ist.
Es nimmt einem keiner uebel.
Ich weiss das es glaube ich nicht gehobener Stil ist im Deutschen Schwarzer zu schreiben, aber irgendwie ist es voellig normal die Leute black zu nennen, warum also einen Unterschied machen.
ja

Das war's dann auch schon wieder von mir.
Wer Rechtschreibfehler findet darf sie wie immer behalten.
Hebt sie gut auf, sie sind wiederverwendbar.