Sonntag, 7. April 2013

Hallo Freunde

Hallo Freunde,

es ist wieder ne Weile her, dass ich mich das letzte mal gemeldet habe.
Das tut mir aber gerade nur bedingt Leid, ich habe einfach viel zu viel zu tun und zu erleben.
Wo fange ich an?
Ostern war einfach unglaublich genial, Joy aus den Niederlanden, Sofie aus Norwegen und ich haben uns ein Zelt geliehen und waren 4 Tage lang im Nationalpark Malalotja wandern. Es war so unglaublich wunderbar.
Am ersten Tag hatten wir mit ein paar Problemen zu kaempfen, wir hatten ziemlich grosse Rucksaecke und einen weiten, steilen Weg.
Das war aber nicht das Hauptproblem. Wir hatten uns ja ein Zelt geborgt... ein vier Mann Zelt wie wir meinten.
Afrikaanische vier Mann Zelte sind anders. Es war groesser als mein Raum in der Schule, hoch genug um aufrecht zu stehen (boese Zungen werden sagen das heisst bei mir nicht all zu viel) und dem entsprechend schwer.
Letztendlich haben wir aber doch unser Camp erreicht, das aus einem Flachenplatz im Wald und einem Fluss bestand.
Am naechsten Tag haben wir eine Tour ueber die Gebirgskaemme zu zwei unglaublichen Wasserfaellen gemacht. Wir wollten den Rueckweg durchs Tal nehmen, weil wir meinten das das eine Abkuerzung ist.
Jeder weiss glaube ich das jede gute (oder schlechte, je nach dem) Wandergeschichte mit dem Wort "Abkuerzung" beginnt.
Es kam wie es kommen musste, der Pfad der auf der Karte eingezeichnet war existierte im dichten Urwald nicht.
Am Anfang war es einfach unglaublich schoen, jede Pflanze, jedes Insekt so unglaublich neu und fremdartig, ein schwerer Duft, der jeder Beschreibung spottet und das staendige Rauschen des Flusses und Gesang der Voegel.
Es war so unglaublich wie es klingt, auch wenn es mir schwer faellt das in Worte zu kleiden.... zumindest in der ersten halben Stunde.
Dann stellt man fest das 90% aller Baeume und Ranken Stachel haben. Wenn nicht dann wahrscheinlich irgendwas schlimmeres.
Ich bin froh das ich mich an all die Schlangen und Bergloewen Ratschlaege erst spaeter erinnert habe.
Wir haben uns also 2h durch das Gehoelz geschlagen, manchmal mit, manchmal ohne Pfad, mit staendigen Wechseln der Flussseite.
Dann haben wir uns entschieden im Fluss zu laufen, was sich als deutlich leichter herausstellte.
Alle sind irgendwann reingefallen, gluecklicherweise nie der oder diejenige mit dem Rucksack.
Irgendwann haben wir es dann geschafft, natuerlich nicht ohne vorher in eine giftige Raupe zu fassen.
Am Abend gab es dann gutes Essen, besser als in der Schulcafeteria und Lagerfeuer.
Am naechsten morgen sind wir zu den so genannten Pot wholes gelaufen, ein Wasserfall im Fluss nach dem es ein grosses, rundes Loch gibt.
Unglaubliche Badestellen kann ich euch sagen.
Joy ist gestrauchelt, in den Wasserfall gefallen und 5m weiter unten im whole gelandet.
Ein Glueck ist nichts passiert, aber ich glaube der Adrenalinstoss sollte fuer mehrere Wochen reichen.
Sonntag sind wir dann frueg aufgestanden, um auf dem Berg den Sonnenaufgang zu sehen... und haben die einzigen wolkigen Stunden des Wochenendes erwischt. Ein bisschen aergerlich....
Joy ist einen Tag frueher nach Hause gefahren, ich und Sofie haben noch eine wunderbare Kamm-Tour unternommen.
Und die Fastenzeit war vorbei :D
Das heisst ich habe, sobald wir unten waren, ersteinmal unglaubliche Mengen an Speck, Schokolade, Nutella, Marshmallows und allen anderen Dingen, die ich nicht essen konnte verdrueckt.
Der letzte Tag war weniger witzig, wir durften wieder das Zelt tragen, nur das wir diesmal zu zweit waren, es heiss war und berg auf ging.
Ich bin fast gestorben.
Wenn die Norwegerin nach der Haelfte des Weges auch nicht mehr kann, weiss man das es wirklich hart ist und man nicht einfach nur untrainiert ist.
Letztendlich sind wir aber ziemlich stolz oben angekommen, unsere Mathelehrerin hat uns abgehohlt und zurueck zur Schule gebracht.
Sonst war wohl noch ziemlich viel los, aber recht wenig ueber das es sich zu schreiben lohnt.
Gestern Vormittag war ich mit "30 seconds of change" in Mpaka, einem Fluechtlingslager 2 Stunden entfernt von hier.
Waehrend die meisten Leute mit Kindern spielten und die Grundschule malten durften ich und noch 2 andere Mitschueler zusammen mit Eric aus Ruanda, Ryan aus Amerika (nein, er ist kein Fluechtling) und Munda, der irgendwie ein bisschen ueberall her zu kommen scheint, Regenabfluesse schaufeln.
Es dauerte ein bisschen bis die Gespraeche anliefen, aber dann war es echt witzig.
Amerikanische Aussenpolitik, rassistische Witze, meistens gegen Deutsche oder Weisse im allgemeinen, die einfach niemand niemandem uebel nimmt und philosophieren ueber den Begriff Nigger.
Viele schwarze nennen sich gegenseitig Nigger.
Als Weisser darf man das aber nicht, es sei den man geheohrt wirklich zur Gruppe.
In dem Fall wird man dann selber Nigger genannte, was ich aeussert verwirrend finde.
Da bin ich aber nicht der einzige, einige Schwarze finden das auch recht seltsam.
So kommen Aussrufe wie "Don't call this Nigga, Nigga" zustande.
Wenigstens fuehlt man sich integriert.
Es ist schoen wenn einfach niemand mehr wirklich darueber nachdenkt welches Wort jetzt politisch korrekt fuer welche Gruppe ist.
Es nimmt einem keiner uebel.
Ich weiss das es glaube ich nicht gehobener Stil ist im Deutschen Schwarzer zu schreiben, aber irgendwie ist es voellig normal die Leute black zu nennen, warum also einen Unterschied machen.
ja

Das war's dann auch schon wieder von mir.
Wer Rechtschreibfehler findet darf sie wie immer behalten.
Hebt sie gut auf, sie sind wiederverwendbar.

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